Kettensatzwechsel beim Motorrad
Ein Kettensatzwechsel steht auch bei einem verhältnismäßig wenig bewegten Motorrad auf kurz oder lang an, schließlich handelt es sich hierbei um ein
besonders beanspruchtes Verschleißteil. Spätestens nach 30.000 bis 40.000 Kilometern sollten Sie einen prüfenden Blick darauf werfen. Wann Sie einen Kettensatzwechsel vornehmen
Wie bei allen anderen Verschleißteilen auch kann die Lebensdauer je nach Hersteller und Pflege durchaus variieren. Gewiss ist nur, dass der Kettensatz
irgendwann verschlissen ist. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn der Verstellmechanismus für die Spannung der Kette am Ende der Skala angekommen ist. Auch
wenn die Zähne der Kettenräder spitz sind, sollten Sie die Kette austauschen.
Ein weiterer Indikator für einen dringend benötigen Kettensatzwechsel ist die Spannung der Kette: Lässt sich diese mehrere Millimeter vom Kettenrad abheben,
sollten Sie dringend den kompletten Kettensatz wechseln. Denn unternehmen Sie nichts, kann die Kette abspringen oder reißen. Das schadet nicht nur Ihrem
Motorrad, sondern kann auch Ihr und das Leben anderer gefährden.
Austausch in Eigenleistung möglich
Grundsätzlich ist ein solcher Kettensatzwechsel beim Motorrad keine schwere Aufgabe, da Sie im Gegensatz zum Auto deutlich einfacher an die relevanten Teile
herankommen. In einem gewissen Maße technisch versiert sollten Sie dazu allerdings schon sein. Ansonsten sollten Sie besser die Dienste einer guten
Motorrad-Werkstatt in Anspruch nehmen.
Zur Vorbereitung: Sofern Sie einen Hauptständer haben, erleichtert das den Zugang enorm. Alternativ dazu verwenden Sie einen Montageständer. Vor dem Eingriff
sollte so oder so ein sicherer Stand für das Motorrad gewährleistet sein, damit das Fahrzeug beim Lösen der Kette nicht umkippt. Besonders komfortabel ist
übrigens das Anbringen einer offenen Kette mit Kettenschloss. Im Vergleich zu einer Endloskette müssen Sie hier die Schwinge nicht umständlich ausbauen.
Kettensatzwechsel selber machen
Wenn Sie den Kettensatzwechsel selber vornehmen, betätigen Sie die Hinterradbremse und lösen die Schrauben des Sicherungsblechs. Tipp: Einfacher geht dies zu
zweit. Dann können Sie die Kette sowie das Ritzel von der Keilwelle entfernen. Die abgenutzte Kette trennen Sie mit entsprechendem Trennwerkzeug. Sie können
sonst auch eine Flex verwenden.
Bauen Sie nun das Hinterrad aus: Hierfür die Achsmutter lösen und die Hinterachse herausziehen. Legen Sie die Einzelteile am besten in der richtigen
Reihenfolge an die Seite. Das erleichtert anschließend den Zusammenbau. Entfernen Sie jetzt das Hinterrad und schrauben Sie das Kettenrad ab, um es durch ein
neues zu ersetzen. Hier dann über Kreuz anziehen und die Radlager fetten. Sind Sie hiermit fertig, setzen Sie das Hinterrad wieder ein, ohne es
festzuschrauben.
Reinigen und fetten Sie auch die Keilverzahnung, bevor Sie das neue Ritzel einbauen. Achten Sie darauf, es mit der richtigen Seite einzubauen. Befestigen
sollten Sie das Ritzel aber erst später. Montieren Sie zunächst die Kette, indem Sie sie auf Kettenrad und Ritzel auflegen und im unteren Verlauf mit einem
Schloss verknüpfen. Tipp: Hier Schraubschlösser verwenden. Wenn Sie diese montieren, brauchen Sie nämlich kein spezielles Werkzeug.Für das vernieten gibt es
Spezial Werkzeug für verschiedene Kettenhersteller (DiD,Regina usw.)
Spannen Sie die Kette jetzt und orientieren Sie sich in Sachen Spielraum an den Angaben in Ihrem Fahrerhandbuch. Um einer schnellen Abnutzung vorzubeugen,
überprüfen Sie die Werte der Kettenspanner und ziehen dann die Hinterachse und Ritzel an. Kontrollieren Sie abschließend, ob alles fest angezogen und
verschraubt ist, und fetten dann die Kette des Motorrads ein.
|